Honigmarketing für Imker? Ist das überhaupt notwendig?
Ich meine ja! Das ergibt sich auch aus den E-Mails, die ich gelegentlich bekomme.
Es gibt immer wieder Imker, welche Ihren Honig nicht verkaufen können und darauf sitzen blieben.
Da kommt dann Honigmarketing ins Spiel.
Wie preise ich meinen Honig an? Was gibt es zu beachten? Das soll in diesem Artikel näher beleuchtet werden.
Auf die Preiskalkulation zu Honig bin ich schon in folgendem Artikel eingegangen:
Honigmarketing
Es gibt viele Arten, um seinen Honig zu vermarkten. Ganz grob lässt sich das in Offline und Online unterteilen.
Ich stelle Euch die unterschiedlichen Möglichkeiten für Honigmarketing kurz vor und gehe auf die Vor- und Nachteile ein.
Eine steuerliche Beratung ersetzt dieser Beitrag nicht. Ihr solltet also selbst prüfen, ob ihr steuerrechtlich relevant mit dem Honigverkauf werdet oder eben nicht.
Offline Honigmarketing
Für das Marketing abseits des Internets bieten sich viele Kanäle an.
Visitenkarten
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Visitenkarten sind schnell und günstig zu erstellen. Ansprechende Karten mit Erinnerungseffekt sollten allerdings von einem Grafikdesigner gestaltet werden. Es gibt eine bessere "Visitenkarte" auf die ich unter Werbeartikel eingehen werde.
Flyer
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Flyer eignen sich, um die eigene Betriebsweise, Besonderheiten der Imkerei oder Wissenswertes über Bienen an die Kunden weiterzugeben. Allerdings sind Flyer auch vom Aussterben bedroht.
Honigmarketing in der Zeitung
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Viele Tageszeitungen bieten ein Wochenblatt an, in welchem auch redaktionelle Artikel erscheinen. Diese sind meist kostenlos. Ihr könnt darin etwas über die Bienen allgemein erzählen, auf den unnötigen Flächenverbrauch eingehen und ganz nebenbei erhaltet ihr mehr Honigkunden. Viele Redaktionen sind froh darüber, wenn sie aktiv angesprochen werden. Zeitungswerbung in Form von bezahlten Anzeigen sind teuer und haben meist nur wenig Rücklauf.
Aktionstag
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Ein Aktionstag in Verbindung mit dem örtlichen Imkerverein oder auch ganz für sich allein kann die eigene Imkerei bekannter machen. Es ist jedoch mit Aufwand verbunden, um den Tag bekannt zu machen. Ideal ist es, wenn man sich mit mehreren Imkern, Landwirten oder anderen passenden Gruppierungen zusammenschließt.
Empfehlungen (Mund-zu-Mund)
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Nach wie vor die beste Werbung ist, wenn man von zufriedenen Kunden weiterempfohlen wird. Dazu gehört aber einiges an Vorarbeit. Zunächst muss man überhaupt ein paar Honigkunden generieren. Informationen über den eigenen Honig, gepanschten Honig im allgemeinen und Bienen sind hierbei hilfreich. Immer gern gesehen sind Rezepte mit Honig.
Radiowerbung
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Die Zielgruppe ist bei der Werbung über das Radio zu breit gestreut. Außerdem haben die meisten eine geringere Aufmerksamkeitsspanne als ein Goldfisch. Die Werbung geht also von einem Ohr direkt aus dem anderen Ohr wieder hinaus. Dennoch soll die Art der Werbung nicht unerwähnt bleiben.
Messen/Vorträge
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Es gibt viele regionale Messen, bei denen der eigene Honig verkauft werden kann. Beachtet werden muss hierbei natürlich auch die entstehenden Kosten des Messestandes. Nur ein Campingtisch mit ein paar Gläsern Honig vergrault die Kundschaft eher. Vorträge setzen natürlich ein entsprechendes Wissen voraus.
Werbeartikel (Visitenkarte 2.0)
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Werbeartikel sind die Visitenkarte 2.0. Insbesondere möchte ich hier kleine Probiergläser* erwähnen. Die gibt es in verschiedenen Größen und kommen bei den Kunden hervorragend an. Das Etikett lässt sich mit den eigenen Daten versehen wie Adresse, E-Mail, Homepage usw.
Beim Ersten in die Hand geben freut sich der Kunde über ein Geschenk und wird, wenn das Produkt überzeugt, kaufen.
Natürlich muss es nicht ein Gläschen Honig sein. Eine kleine Bienenwachskerze erfreut sich auch großer Beliebtheit. Oder etwas Bienenpollen zum probieren.
Örtliche Händler / Außenverkaufskasten
Eingefügt, nach Kommentar von Phacelia
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Ein Außenverkaufsstand vor dem eigenen Grundstück kann gut funktionieren. Auch wären örtliche Händler wie Metzger, der Eiermann oder der regionale Supermarkt eine Möglichkeit den eigenen Honig anzubieten.
Meist muss man selbst aktiv werden und sich ins Gespräch bringen. Ein paar Probiergläser wirken hier oft Wunder.
Online Honigmarketing
Über das Internet lässt sich heute mit wenig Aufwand eine große Anzahl an Personen erreichen. Doch nicht alles ist Honig was glänzt.
Honigmarketing im Internet
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Im Internet den Überblick zu behalten, ist oft nicht leicht. Es gibt viele Möglichkeiten Werbung für den Honig zu machen, manche sind bis auf die aufgewendete Zeit kostenlos, andere können jede Menge Kosten verursachen.
Suchmaschinenmarketing
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Wer über Google und Co. gut gefunden werden möchte, braucht einen langen Atem. Eine Webvisitenkarte (eine Seite mit den notwendigen Informationen) kann funktionieren, meist verschwindet sie aber in der Versenkung. Dennoch ist es eine gute Möglichkeit über einen längeren Zeitraum Kundschaft zu generieren.
Artikel schreiben
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Für Imkeranfänger, welche ihre Erfahrungen mit ihrem Hobby teilen möchten, sind Artikel auf der eigenen Homepage genauso zu empfehlen wie für erfahrene Imker.
Die Honigkunden sind froh über Informationen zur Betriebsweise, Wissenswertes über Honig und andere Dinge über die Natur und Bienen.
Google und Facebook Werbung
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Die Zeiten, in denen Google und Facebook Werbung zu empfehlen war, sind vorbei. Inzwischen eignet es sich hervorragend, um Geld zu verbrennen. Die Zielgruppen lassen sich zwar messerscharf definieren, allerdings kostet es viel Geld, das an anderer Stelle sinnvoller angelegt ist.
Online Vorträge
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Vorträge über Zoom und Co. können die eigene Bekanntheit und entsprechend den Honigverkauf steigern. Erfahrene Imker können ihr Wissen auch in Kursen zur Imkerei weitergeben.
Honigmarketing per E-Mail
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Soziale Medien
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Soziale Medien sind heutzutage weitverbreitet. Deswegen lässt sich auch hier wunderbar Werbung für die eigenen Produkte machen. Viele Imker nutzen fleißig Instagram und geben interessante Einblicke in die Imkerei.
Facebook, Twitter, Mastodon, Reddit und andere könnten aber auch zuverlässig funktionieren. Vorausgesetzt, man hat genügend Leser.
Nachbarschaftsnetzwerke
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Inzwischen gibt es mehrere Nachbarschaftsnetzwerke wie nebenan.de oder Ähnliche. Diese bieten sich an, um auf die eigene Imkerei aufmerksam zu machen oder die Nachbarn mal zur Honigverkostung einzuladen. Es eignet sich auch hervorragend um einen Stellplatz für die Bienen zu suchen.
Google My Business
Pro
Kontra
Zusammenfassung:
Google My Business bietet neben der Möglichkeit seine Imkerei bekannt zu machen, sogar eine kostenlose Webseite. Diese kann für ein paar Informationen zum Honig oder anderen Produkten wie Kerzen oder Propolis genutzt werden.
Hierüber ist es dann auch möglich Bewertungen (Google Sterne) zu sammeln.
Fazit
Es gibt viele Möglichkeiten, seinen Honig und andere Produkte der Imkerei bekannter zu machen.
In diesem Beitrag sind bei Weitem nicht alle Marketingaktivitäten aufgeführt. Es soll nur als grober Überblick dienen und jedem, der seinen Honig besser vermarkten möchte, als Anregung dienen.
Habt oder hattet ihr Probleme Euren Honig zu verkaufen? Wenn ja, wie habt ihr sie gelöst? Welche Marketingmaßnahmen haben bei Euch zum Erfolg geführt?
Update 16.02.2023: Der Tipp von Phacelia mit den örtlichen Händlern und Außenverkaufsstand wurde eingefügt.
* Amazon Affiliate Link
Servus beinand! Ich habe vor 2024 auf den Bauernmarktmarkt
zu gehen. Muss mich erst über gewerbliche und steuerliche Vorschriften informieren. Momentan ist meine Frau die beste „Werbetrommel“, sie arbeitet in einem Discounter. Auch als Geburtstagsgeschenk eignet sich Honig (immer willkommen und man braucht nichts kaufen)
Viele Grüße aus Niederbayern
Hallo Ludwig,
das mit der besten „Werbetrommel“ kenne ich. Meine Frau arbeitet ebenfalls im Discounter und kommt so häufig ins Gespräch über Honig. Daraus sind schon viel Kunden entstanden.
Servus,
ich verkaufe viel in der Arbeit über Kollegen, hab zuhause einen Aussenverkaufkasten auf Vertrauensbasis.Das meiste verkauft der fahrende Eiermann als „Beiverkaufsware“-Frühstücksei und Honigbrot.Auch vom heimischen Metzger bin ich angefragt worden,da kommt u.a. sicher das eine oder andere Glas in den Geschenkkorb.Und mein Freundeskreis wünscht sich nix anderes mehr zum Geburtstag.Und wenn mal ein Eimer im Keller stehen bliebe bleibt was für schlechte Honigjahre.
Mein Tip: Oft verschenken Kirchengemeinden und bürgerl.Gemeinden bzw.Firmen Honig statt der obligatorischen Flasche Sekt zum Geburtstag.Da lohnt es sich auch die Ohren offenzuhalten
Grüsse von der Ostalb
PHACELIA
Hallo Phacelia,
bei uns gibt es so etwas auf Landkreisebene. Da haben Imker die Möglichkeit, an die Stadt direkt Honig zu verkaufen, welcher dann für Ehrungen usw. verwendet wird. Jedes Jahr ist ein anderer Imkerverein im Landkreis dran. Das mit dem Firmenhonig ist eine tolle Idee.
Der Imker, der zuviel Honig hat, hat zuviele Völker!
Das ist eine Meinung, die zutreffen kann, aber nicht muss.