Juli 22

Beuten streichen mit Öl-Dauerschutz-Lasur [eco]

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Schon lange habe ich überlegt, ob ich meine Beuten streichen soll. 

Die Witterungseinflüsse sind nach 6 Jahren deutlich zu sehen. 

Farben gibt es viele dazu im Fachhandel. Dennoch sollte man nicht irgendeine x-beliebige aus dem Regal nehmen. 

Wichtig ist die Bienenverträglichkeit. Das bietet die Öl-Dauerschutz-Lasur [eco] von Remmers. 

Sie ist sowohl für den Innen- und Außenbereich geeignet und in verschiedenen Farbtönen erhältlich. 

Bezahlter Beitrag

Das Material habe ich von der Firma Remmers kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Der Beitrag spiegelt meine persönliche Meinung und Erfahrung mit den Produkten wider.

Wieso Beuten streichen?

Beuten streichen Patina

Patina auf den Beuten

Die Frage wird unter Imker heftig diskutiert. 

Einige sagen die Patina, welche sich mit der Zeit bildet, schützt das Holz zuverlässig. 

Andere wiederum schwören auf einen Anstrich mit Lasur oder Lack. 

Ein schöner Anblick sind die Beuten nach ein paar Jahren an der frischen Luft jedenfalls nicht mehr. 

Einige Hersteller sagen, dass ein Anstrich das Eindringen von Feuchtigkeit und Krankheitserregern in den Bienenstock verhindert. 

Das ist so nicht ganz richtig. Da haben die Bienen ihre eigene "Schutzlasur".

Die Beute wird von den Bienen von innen mit Propolis ausgekleidet. Das verhindert eindringen von Nässe und Krankheitserregern zuverlässig. 

Ich habe mich trotzdem für einen Schutzanstrich entschieden. 

Zum einen sieht es ordentlicher aus und zum anderen hält das Holz von außen natürlich länger. 

Vorbereitung zum Beuten streichen

Ein wenig Vorbereitung ist natürlich nötig. Die Öl-Dauerschutz-Lasur [eco] lässt sich nicht einfach so auf die Beuten auftragen.

Das grobe reinigen ist der erste Arbeitsschritt. 

Loses Material wie Dreck, Bienenkot, Holzsplitter und Co. habe ich mit einem Stockmeißel entfernt. 

Innen wurde ebenfalls Wachsanhaftungen abgekratzt. 

Abflammen der Beute von innen

Zur Desinfektion von innen werden die Beuten mit einem Gasbrenner abgeflammt. 

Das tötet evtl. vorhandene Krankheitserreger. 

Beute abgeflammt

Von innen abgeflammte Beute

Schleifen der Beuten

Nach dem abflammen habe ich die Beuten geschliffen. 

Die Patina wurde so weit abgeschliffen, das ein tragfähiger Untergrund entsteht. 

An einigen meiner Beuten holen Wespen Material zum Nestbau. 

Dadurch entstehen leicht ablösbare Holzfasern und eine raue Oberfläche.

Wespen Holz

Durch Wespen abgetragene Holzfasern

Lässt man die dran, würde der Anstrich irgendwann abblättern. 

Zum Schleifen habe ich einen Exzenterschleifer mit 80er Schleifpapier benutzt. 

Das geht zügig und trägt die "schmutzige" Schicht schnell ab. 

Beuten schleifen

Ab und an musste ich das Schleifpapier wechseln, weil Wachsreste und Propolis es zugesetzt haben. 

Achtet also darauf genügend Ersatzschleifpapier bereitzulegen, falls ihr auch Eure Beuten streichen wollt. 

Nach dem schleifen wurden die Beuten noch mit einem Tuch entstaubt.

Beuten streichen - anschleifen

Ein deutlicher Unterschied ist zu erkennen

Beuten streichen mit Öl-Dauerschutz-Lasur [eco]

Direkt nach den Vorarbeiten ging es dann los mit dem Streichen.

Das technische Merkblatt habe ich schon zuvor durchgelesen.

Darin sind die Verarbeitungshinweise enthalten wie z. B. Trocknungszeit, Verarbeitungstemperatur und Reinigung der Arbeitsgeräte.

Bei schönem Wetter habe ich mich dazu entschlossen, die Beuten im freien zu streichen.

Die Verarbeitungstemperatur liegt zwischen +5 °C und +25 °C. 

Eine Geruchsprobe nach dem öffnen der Dose fiel erstaunlich neutral aus.

Die Lasur, welche Wasserbasiert ist, weist kaum einen Geruch auf.

Das ist schon Mal positiv.

Erster Auftrag

Gerührt nicht geschüttelt. 

Natürlich habe ich die Lasur vor dem ersten Auftrag kräftig durchgerührt. 

Die darin enthaltenden Farbpigmente sollen nicht als Bodensatz ihr Dasein fristen.

Folgende Farbvarianten habe ich getestet: 

Weiß, farblos, Kiefer und silbergrau.

Die Lasur ist mit dem Pinsel, oder einem Farbroller leicht zu verarbeiten. 

Beuten streichen

Beuten streichen mit Öl-Dauerschutz-Lasur [eco] von Remmers

Sie tropft kaum und zieht auch schnell ins Holz ein. 

Nach dem ersten Auftrag sollten ca. 8 Stunden Trocknungszeit dazwischen liegen. 

Die Farben sind übrigens alle untereinander mischbar. 

Wie auf dem rechten Bild zu erkennen ist, gibt es zwischen farblos und Kiefer kaum einen Unterschied nach dem ersten Anstrich. 

Das liegt daran, dass die Beuten aus Kiefer sind. 

Zweiter Auftrag

Die Trocknungszeit von 8 Stunden wird auf jeden Fall benötigt.

Nach 4 und 6 Stunden habe ich kurz kontrolliert, da war die Lasur noch leicht klebrig.

Beim zweiten Anstrich deckt dann die Lasur deutlich besser. 

Laut technischem Merkblatt reichen zwei Anstriche aus.

Wenn jemand mehr Deckkraft möchte, sollte er nochmals drüber streichen. 

Beuten zweiter Anstrich

Mir gefällt es persönlich besser, wenn die Holzmaserung noch zu sehen ist. 

Die weiße und farblose Lasur habe ich übrigens für die Honigräume und meine Futterzargen gewählt. 

Da diese nur im Sommer und bei höheren Temperaturen auf den Beuten sind, habe ich weiß gewählt.

Das soll insgesamt die Temperatur im Stock etwas niedriger halten. 

Weiß und farblos sollen laut Merkblatt nur für nicht direkt bewitterte Flächen genutzt werden. 

Für die Bruträume habe ich deswegen, kiefer und silbergrau gewählt. 

Beuten streichen: Ein Vergleich in Bildern

Auf den Bildern seht ihr einen direkten Vergleich zu den unbehandelten und mit der Öl-Dauerschutz-Lasur [eco] gestrichenen Beuten. 

Falls die Frage nach dem Loch der rechten Beute kommt: Das war ein Specht. Da kommt jetzt noch eine Silhouette eines Spechts aus Holz darauf. 

Beuten streichen Endergebnis
Beuten Streichen Endergebnis von hinten

Fazit Öl-Dauerschutz-Lasur [eco] von Remmers

Die Verarbeitung war einfach und angenehm.

Der praktisch fehlende Geruch, den man sonst von anderen Lasuren kennt, bringt einen weiteren Pluspunkt ein. 

Manchmal hätte ich mir gewünscht die Lasur wäre einen ticken dickflüssiger gewesen. 

Das ist aber jammern auf hohem Niveau. 

Die unterschiedlichen Farben gefallen mir ausgezeichnet. Mein Favorit ist die silbergrau. Das sieht richtig edel aus.  

Über den Langzeitnutzen für die Beuten kann ich bis jetzt natürlich noch nichts berichten. 

Nach einem Jahr an der frischen Luft werde ich hier erneut Bilder einstellen. 

Habt ihr eure Beuten auch gestrichen oder werdet das in nächster Zukunft machen?

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Jochen

Über den Autor

Hi, ich bin Jochen und helfe angehenden Imkern mit meinem Blog "Let it Bee - Geschichten eines Imkers" bei den verschiedensten Fragen zur Imkerei.

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    • Meine Holzbeuten habe ich auch mit Leinölfirnis eingeölt. Theoretisch soll man das zweimal im Jahr. Ich habe festgestellt, dass es völlig reicht, wenn ich das einmal im Jahr zweimal hintereinander mache. Das Öl nutze ich auch, um den Schmutz von Holzmöbeln zu entfernen. Ich sage immer, meine Beuten sind durstig, weil es so tief ins Holz einzieht. Großartig. Farbe habe ich noch nicht probiert. Liebe Grüße

        • Meine Beuten (HB Freudenstein) sind in meinen Bienenhaus ziemlich gut geschützt (Flugrichtung Süd/Ost und kleinen Überdach) . Somit habe ich damit keine Probleme.
          P.S. Schade,das man keine Bilder hochladen kann.
          Viele Grüße Lothar

      • Meine Beuten (HB Freudenstein) sind in meinen Bienenhaus ziemlich gut geschützt (Flugrichtung Süd/Ost und kleinen Überdach) .
        Somit habe ich mit dem Wetter seeehr wenig Probleme.
        Liebe Grüße Lothar

  • Ich habe meine Beuten mit Corolan Beutenschutzfarbe 2x gestrichen ein sehr gutes Ergebnis sieht auch sehr schön aus und ist sehr beständig.
    LG Thomas Völker

  • Ich hab meine auch lasiert – in Schwedenrot mit weissem Dach :-). Ich finds halt einfach hübscher, wenn es so im Garten steht. Als Farbe hab ich Auro Holzschutzlasur verwendet. Verarbeitungs-Eigenschaften sind in etwa die beschriebenen.

  • Moin.
    Ich habe meine Holzbeuten mit Koralan Beutenschutz-Lasur gestrichen. Mit der Farbe Kiefer. Die Lasur gibt es auch noch in grün und braun. Nach dem Anschrich ist die Holzmaserung noch gut zu erkennen. Laut Hersteller kann man die Beuten zur Erzielung besonders schöner Flächen noch einen zweiten Farbanstrich aufbringen. Ich habe nur einmal gestrichen und ohne empfohlenen Imprägnier-Grund, der für unbehandelte Holzbeutenteile empfohlen wird. Ich finde das Ergebnis sieht edel aus. Lasur trocknet recht schnell: staubtrocken nach ca. 1 Stunde, grifffest nach 2-3 Stunden und überarbeitbar/schleifbar nach 6-8 Stunden. M.E. ging das sogar schneller, hatte aber auch bei schön warmen und sonnigen Wetter gestrichen.
    Meine Beuten habe ich vor ca. 1 1/2 Jahren gestrichen und sehen noch wie neu aus.
    Hätte hier auch gern mal ein Bild dazu hochgeladen 😉

    • Ach ja, das Wichtigste. Koralan ist laut Hersteller auf bienenverträglichkeit geprüft. Ein Hauptgrund dafür diese Lasur zu kaufen. Sie wurde mir von dem Imkerbedarfsladen, in dem ich einkaufe, empfohlen. Zudem ist die Lasur stark wasserabweisend und bietet einen UV-Schutz. Also aus meiner Sicht ist die Lasur zu empfehlen. Mal schauen wie meine Beuten in 5 Jahren aussehen.

      • Hallo Nils,

        die Öl-Dauerschutz-Lasur [eco] ist natürlich auch auf Bienenverträglichkeit geprüft, sonst hätte ich sie nicht verwendet.
        Gerne könnt ihr mir die Bilder Eurer Beuten an info@imker-pippir.de schicken, dann baue ich sie in den Beitrag ein.

  • Ich verwende ausschließlich Leinöl-Firnis, vor allem um das Arbeiten der Stirnseiten zu vermeiden. Natürlich streiche ich auch nur innen und bisher auch nur die Bruträume. Da es ein Naturprodukt ist, werden zwar sicher die Wespen weiterhin daran knabbern, aber so kann ich sicher sein, dass es den Bienen selbst bei Aufnahme von Farbresten nicht schadet.

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